Unihockey, 1. Liga Auf- Abstiegsspiele: Emotion Hinwil-Tann – UHC RZ Merenschwand 11:6 (4:2, 1:2; 6:2)
Der Start in die Serie ist Merenschwand gründlich missglückt. In einer lange Zeit engen Partie sündigen die Freiämter zuhauf im Abschluss und stehen nun mit dem Rücken zur Wand.
„Heute haben wir uns eigentlich selbst geschlagen“, resümierte Assistenzcoach Zollinger enttäuscht. Dabei spricht er vor allem das zweite Drittel an, indem es sein Team, trotz drückender Überlegenheit, verpasste die Partie in die gewünschten Bahnen zu lenken. Das Spiel war ein Ebenbild der verkorksten Merenschwander Saison. Sie sind nicht chancenlos, keinesfalls, aber vor dem Tor lassen sie die nötige Kaltschnäuzigkeit kläglich vermissen.
Verhaltene Startphase
Wenn man so will, ist der Hinwiler Daniel Zeder der Antipode zu den Merenschwandern. Schussgewaltig und eiskalt vor dem Tor. Er ist es dann auch, welcher die zahlreichen Zuschauer in der Roosriet-Halle ein erstes Mal jubeln lässt. Fünf Minuten sind gespielt, da bezwingt er mit einem satten Distanzschuss den Merenschwander Schlussmann Mienert ein erstes Mal. Zum Leidwesen der Gäste sollte es nicht sein letzter Streich gewesen sein. Wenig später erhöht die Heimmannschaft gar auf 2:0, der Freiämter Kaltstart ist perfekt. In der Folge gelingt es ihnen jedoch das Spiel an sich zu reissen. Mit den zunehmenden Spielanteilen häufen sich auch die Chancen und mit einem Doppelschlag wird das Spiel wieder ausgeglichen. Zuerst ist Stierli mit einem Weitschuss erfolgreich, dann legt Niederberger für den völlig frei stehenden Heim auf. Merenschwand ist nun überlegen, kommt offensiv immer wieder zu Chancen und lässt defensiv nicht mehr viel zu. Wenn es gefährlich wird rund um Mienerts Gehäuse, so ist es eigentlich immer der erste Block der Hinwiler um Zeder. Er ist es dann auch, welcher mit zwei weiteren Treffern die Zwei-Tore-Führung der Hinwiler bis zur ersten Pause wieder herstellt.
Viel Aufwand, wenig Ertrag
Merenschwand startet fulminant ins Mitteldrittel. Direkt nach dem gewonnenen Bully feuert Raphael Vollenweider ein erstes Geschoss aufs Hinwiler Gehäuse, trifft dabei aber nur den Pfosten. Es sollte jedoch der Startschuss für die stärkste Phase der Gäste sein. Merenschwand drückt nun, gewinnt viele Zweikämpfe und erarbeitet sich Chance um Chance. Doch Tore bleiben lange Mangelware. Zwei weitere Male verhindert der Pfosten den Anschlusstreffer und immer wieder ist es der überragende Hinwiler Torhüter Graf, welcher die Merenschwander verzweifeln lässt. Doch die Freiämter scheitern auch an sich selbst, verfehlen das Tor aus teils besten Positionen. Sichtlich gross ist dann die Erleichterung, als Simon Gürber mit einem präzisen Drehschuss der Anschlusstreffer gelingt. Wenig später erzielt Fabian Vollenweider gar den Ausgleich, doch wer hoffte damit sei der Knoten gelöst, wurde enttäuscht. Weitere Treffer gelingen den Freiämtern nicht mehr im zweiten Drittel, ja mehr noch. Kurz vor der Pause sorgt Zeder, der beste Spieler auf dem Feld, in Überzahl für die erneute Hinwiler Führung.
Spiel aus der Hand gegeben
Verheissungsvoll aus Merenschwander Sicht beginnt auch das Schlussdrittel. Nach einem sehenswerten Dribbling, setzt Julian Niederberger den Ball an die Latte. Doch es gelingt den Freiämtern nicht, die Pace aus dem Mitteldrittel aufrecht zu erhalten. Hinwil kommt wieder besser ins Spiel und hat mit Zeder den entscheidenden Faktor in ihren Reihen. Mit zwei weiteren Treffern baut er den Hinwiler Vorsprung auf drei Tore aus. In der Folge nehmen sie geschickt das Tempo aus dem Spiel. Merenschwand ist zwar versucht nochmals ranzukommen, erzielt auch noch zwei Treffer, doch Hinwil hat jeweils die passende Antwort parat. Schlussendlich gewinnt die cleverere und vor allem effizientere Mannschaft mit 11 zu 6. Merenschwand hat am nächsten Sonntag 19.15 Uhr zu Hause die letzte Möglichkeit, den Abstieg zu verhindern. Mit einem Sieg könnten sie, eine alles entscheidende Belle erzwingen.
Telegramm:
Emotion Hinwil-Tann – UHC RZ Merenschwand 11:6 (4:2, 1:2, 6:2)
Roosriet, Rüti ZH; Zuschauer: 161; SR: Kaiser
Hinwil: Graf, D. Zeder (7 Tore, 0 Assists), S. Zeder, van Haaften (2/2), Rothenfluh, Dittli (0/1), Mäder (1/0), Felix (1/1), Steiger (0/1), Brunner (0/4), Schweiter (0/1), Kern (0/1), Aeschbacher, Cuérel
Merenschwand: Mienert, R. Vollenweider, F. Gürber, Inderkum, Heim (1/1), Julian Niederberger (0/1), T. Vollenweider, F. Vollenweider (2/1), S. Gürber (1/3), Stierli (2/0), Käppeli
Bemerkungen: 2 mal 2 Minuten gegen Hinwil, 2 mal 2 Minuten gegen Merenschwand