Unihockey 1. Liga, Playout Auf-/Abstieg: RZ Merenschwand – Hinwil-Tann 7:8 n.V. (2:3, 2:2, 3:2, 0:1)

Merenschwand verliert eine mitreissende Partie und steigt nach drei Jahren in der höchsten Spielklasse ab. In einer Partie mit vielen Wendungen rettet sich Hinwil in die Verlängerung und behält da das bessere Ende für sich.

Alfred Hitchcock hätte sich kaum ein spannenderes Drehbuch erdenken können. In einer ausgeglichenen Partie kann Hinwil mehrmals vorlegen, Merenschwand kommt aber immer wieder zurück. Mit drei Toren innert zwei Minuten drehen die Freiämter das Spiel und führen vier Minuten vor Ablauf der Spielzeit mit 7:5. Ohne Torhüter kommt Hinwil aber nochmals zurück und erzielt 25 Sekunden vor Schluss den Ausgleich. Doch das sollte es nicht gewesen sein. Noch eine Sekunde ist zu spielen, da haben die Freiämter den Matchball auf dem Stock, scheitern aber an der Schuhsohle des eigentlich schon geschlagenen Hinwiler Torhüters. So kommt es zur Verlängerung und da tankt sich Daniel Zeder nach wenigen Sekunden auf der Seite durch und schiesst seine Hinwiler zum Aufstieg.

Nervöser Start

Hinwil erwischt den besseren Start und profitiert von einem Fehler. Nach einem Ballgewinn wollen die Merenschwander schnell umschalten, verstolpern aber den Ball und werden dafür eiskalt bestraft. In der Folge hat Hinwil klar mehr vom Spiel und erhöht mit einem Freischlag auf 2:0. Es dauert ganze zehn Minuten, bis das Heimteam den Tritt findet und vermehrt selbst Akzente setzen kann. Fabian Gürber zimmert den Ball unter die Latte und bringt sein Team wieder heran. Die Partie ist nun sehr ausgeglichen, beide Mannschaften kommen immer wieder zu Abschlüssen ohne dabei wirklich zwingend zu werden. Erneut sind es aber die Merenschwander, welche den entscheidenden Fehler machen. Ein Pass in den Slot kommt nicht an und wird zur idealen Vorlage für die Gäste. Alleine aufs Tor ziehend, zeigen sie sich abgebrüht und erhöhen wieder. Das erste Drittel ist aber noch nicht zu Ende. Nach einer Freischlagvariante hat Stierli viel Zeit und Raum und erzielt den erneuten Anschlusstreffer.

Umkämpftes Mitteldrittel

Das Heimteam ist vor grossartiger Kulisse bestrebt, den Rückstand aus dem ersten Drittel umgehend zu korrigieren. Vielleicht etwas übermotiviert fangen sie sich aber bereits nach einer Minute eine Strafe wegen zu hartem Körperspiel ein. In Überzahl zeigt sich Hinwil, wie bereits im ersten Spiel, sehr effizient. Mit einem sehenswerten Schuss legen sie wieder vor. Doch Merenschwand kann umgehend wieder reagieren. Nur Sekunden später ist Fabian Vollenweider mit einem Distanzschuss erfolgreich und bringt sein Team wieder heran. Aus Merenschwander Sicht kommt es gar noch besser, Simon Gürber drückt den Ball über die Linie und erzielt den Ausgleich, den vermeintlichen Ausgleich. Der ansonsten souveräne Schiedsrichter Kaiser sieht den Ball jedoch nicht und gibt daher den Treffer nicht. Kurz darauf sind es dann wieder die Gäste, welche erneut vorlegen können. Das Spiel ist sehr umkämpft, es gibt zahlreiche Stockschläge, wenig Spielfluss. Kaum verwunderlich fällt der nächste Treffer nach einer Strafe. Julian Niederberger bringt seine Merenschwander in der letzten Minute des Mitteldrittels wieder auf ein Tor heran.

Hitchcock-Finale

Im Schlussdrittel passiert lange wenig. Hinwil verschleppt das Spiel zunehmend und versucht hinter dem eigenen Tor möglichst viel Zeit von der Uhr zu nehmen. Merenschwand rennt derweil dem Ein-Tore-Rückstand hinterher. Zehn Minuten vor Ende ist es erneut eine Zweiminutenstrafe gegen Merenschwand, welche entscheidenden Einfluss haben sollte. Merenschwand übersteht die Unterzahl und wird im Anschluss immer druckvoller. Heim gelingt sechs Minuten vor Ende der viel umjubelte Ausgleich und nur Sekunden nach Wiederanpfiff bringt Stierli sein Team erstmals in Front. Vier Minuten vor Schluss gibt es wieder das gleiche Spiel, einer wartet hinter dem Tor, der Gegner muss angreifen um in Ballbesitz zu kommen. Nur sind diesmal die Rollen vertauscht. Stierli nützt diese Situation aus, zieht davon und erzielt den 7:5 Führungstreffer. Merenschwand verpasst in der Folge mehrmals den achten Treffer um das Spiel zu entscheiden. So kommt es zur eingangs beschriebenen, erneuten Wende in diesem Spiel.

Der Frust sitzt natürlich tief bei den Merenschwandern, dennoch meint Trainer Häuselmann nach dem Spiel: „Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Wir haben von Anfang bis zum Ende gefighted, jeder für jeden. Es hat einfach nicht gereicht.“

 

Telegramm:

UHC RZ Merenschwand – Emotion Hinwil-Tann 7:8 n.V. (2:3, 2:2, 3:2, 0:1)

Turnhalle G, Merenschwand; Zuschauer: 220; SR: Kaiser

Merenschwand: Mienert, R. Vollenweider, F. Gürber (1 Tor /0 Assists), Inderkum (0/1), Heim (1/1), Julian Niederberger (1/0), T. Vollenweider, F. Vollenweider (1/1), S. Gürber (0/1), Stierli (3/1), Joel Niederberger, Käppeli

Hinwil: Cuérel, D. Zeder (4/1), S. Zeder, van Haaften (1/0), Rothenfluh (0/2), Dittli (0/1), Mäder (1/0), Felix (2/0), Steiger, Brunner (0/1), Schweiter, Kern, Aeschbacher, Graf

Bemerkungen: 1 mal 2 Minuten gegen Hinwil, 2 mal 2 Minuten gegen Merenschwand